Mit der teilweise netzunabhängigen Energieversorgung von Einfamilienhäusern hat sich Herr Ladiges im Zuge seiner viermonatigen Bachelorarbeit beschäftigt. Motivation war sowohl die Steigerung der Versorgungssicherheit als auch die teilweise Entkopplung von zukünftig drohenden hohen Energiepreisen. Ein selbstentwickelter Simulationsalgorithmus half, unterschiedliche Energiekonzepte auszulegen, zu untersuchen und zu vergleichen.

Die Langzeitspeicherung von Energie aus erneuerbaren Quellen, wie zum Beispiel Strom aus Photovoltaik-Anlagen in Wasserstoff lag dabei im Fokus. Reicht die Energiegewinnung beispielsweise im Winter nicht aus, so kann das Haus über die in Form von Wasserstoff gespeicherte Energie mit Strom und Wärme versorgt werden.

Die konkrete Auslegung eines solchen Wasserstoffsystems wurde an einem realen Beispiel vorgenommen. Dabei wurden elektrische und thermische Versorgung im Sinne der Sektorkopplung gemeinsam berücksichtigt.

Das System wurde ökonomisch, ökologisch und technisch mit zwei Referenzsystemen verglichen.

  1. Photovoltaik-Batterie-Kombination mit einer Wärmepumpe.
  2. BHKW mit einer Wärmepumpe.

Der hohe Grad der Netzunabhängigkeit und damit der große Anteil regenerativer Energie im System mit Wasserstoffspeicher sprechen für diese Technik.

Trotz der Machbarkeit sind jedoch die Kosten und der technische Aufwand momentan noch extrem hoch, da es sich in der Regel bei den Anlagen um Prototypen oder sehr kleine Serien handelt. Sollten die betreffenden Anlagen in großen Stückzahlen produziert werden, so ist jedoch mit sinkenden Preisen zu rechnen.

Mehr denn je gilt daher: der individuelle Einzelfall muss bei der Wahl des passenden Energiekonzepts für Gebäude oder auch größere Cluster wie Wohnblocks oder Quartiere betrachtet werden. Hierbei muss das Umfeld des Bauvorhabens, wie auch der voraussichtliche Verlauf der Nutzung von Strom und Wärme Berücksichtigung finden.